Hospiz Bremervörde
Neubau des Hospizes – ein Ort der Ruhe und Rückbesinnung
Standort mit außergewöhnlichem Landschaftsbezug
Standortfaktoren prägen Gebäude, machen Hospize zu unverwechselbaren Orten – Gebäuden – die für einen kurzen langen Moment Bewohner und Besucher beheimaten. Dies kann wie im Hospizhuus Leer über eine eigenwillige neue Gebäudeform oder wie in Oldenburg aus der Lebendigkeit innerstädtischer Dichte entstehen.
Der Standort Bremervörde am Engoer Wäldchen zeichnet sich durch seinen außergewöhnlichen Landschaftsbezug und -raum zur Oste aus. Eingebettet in eine eichenbestandene Waldlandschaft findet die Seele hier die notwendige Kraft in der Auseinandersetzung mit den Fragestellungen um einen bevorstehenden Tod und der möglichen Rückbesinnung auf die natürlichen Kreisläufe des Lebens.
Die Standortfaktoren des Hospizes stehen im Spannungsfeld des angrenzenden Friedhofes als Teil dieses Kreislaufes und den Ausläufern eines Eichenwaldes als virtueller Lebensraum, Möglichkeiten der Naherholung, Entspannung, Heilung und Nachhaltigkeit.
Über eine „sanfte“ Außenraumgestaltung des Überganges sollen alle Standortfaktoren miteinander ausgewogen in Beziehung gesetzt werden.
- Bauherr: Förderstiftung Hospiz zwischen Elbe und Weser
- Ort: Bremervörde
- Gesamtfläche:
- Alle Leistungsphasen
- mit Sandra Giesecke
- Außenanlagenplanung: Kolhoff Landschaftsarchitekten, Vechta
- Bauleitung: Team-Ing2, Jörg Meißner, Oldenburg
Die Eichen – Einladung und Mitwirkung pur
Es ist nicht allein die Mythologie (stark, zuverlässig, vertrauenswürdig, weise) und Heilkraft des Eichenbaumes, die zu dem Gebäudethema allein einladen: einmal „wie im Hochsitz“ sitzen, so dass Probleme von oben aus betrachtet kleiner und leichter werden, „mitten im Wald“ dem bisherigen Lebenskontext entrückt in sich hinein hören, sich zentrieren, unter Bäumen oder in den Bäumen zur Ruhe kommen. Die Eiche als Pfahlwurzler begünstigt den Erhalt des gebäudenahen Waldbestandes.
Es ist aber auch die Gebäudegestalt und Bauweise sowie das energetische Konzept, die sich zielfördernd unter Einsatz von Holz mitgestalten lassen. Über großflächige Glasflächen soll der Außenraum in den Innenraum hineingezogen werden, das bestehende Gegenüber durch Sichtbeziehung zueinander in Beziehung gesetzter Gebäudeteile, der Einsatz von nachhaltigen Baustoffen, insbesondere des am Standort gefällten Eichenholzes als Schalung sowohl außen als auch innen, sichtbares Konstruktionsholzes, Fenster und Bodenbelages, die CO2-neutrale Beheizung möglicherweise durch pellets kombiniert mit Flächenheizung und Lüftungsanlage schaffen eine individuelle Gebäudehülle und ein Klima unter standortangemessenen Bedingungen.
Räumliche Aufteilung
Der Hospizbau sieht 2 Gebäudeflügel um das ehemalige Pastoratsgebäude vor, die 8 Bettenzimmer im OG und 2 im EG zum Garten beherbergen, ebenso 2 Besucherzimmer. Es werden 2 Eingänge angeboten, vorne der Lieferanteneingang insbesondere für die Liegendanlieferung auf Straßenniveau, weiter hinten zur Gebäudemitte liegt der eigentliche Haupteingang ca. 1.0 m höher. Ein Fahrstuhl fährt alle Geschosse barrierefrei an.
Eine differenzierte Außenraumgestaltung stimmt den Besucher langsam auf das Gebäudethema ein, Wassergeräusche, transparente Ein- und Durchblicke erleichtern dabei die Orientierung. Direkt am Eingangsbereich ist der Schwesternbereich als Anlaufstelle angeordnet, zentral mit Küche und Aufenthaltsraum im EG und Kaminzimmer, Raum der Stille und Personalbereich im OG angeordnet. Nach Süden liegen die gemeinschaftlichen Außenbereiche. Im ehemaligen Gemeindehaus werden Lager- und Seminarräume sowie optional das Trauercafe untergebracht. Insgesamt Nutzfläche entstehen 1.288 m² davon sind im ehem. Pastoratsgebäude 290 m² und im Gemeindehaus 161 m² untergebracht.