Hospiz St. Peter Oldenburg

Erweiterung und energetische Altbausanierung eines Baudenkmals

Ein sehr komplexes Anforderungsprofil

Das Hospiz St. Peter besteht seit 1995 in der Oldenburger Georgstraße. Mit seinem Einzugsbereich bis Weser-Ems begleitet das Hospiz als stationäre Einrichtung Sterbende in ihren letzten Tagen, aber auch deren Angehörige.

Aufstockung der Bettenzahl (von 8 auf 12 Betten und zusätzlich 2 Gästezimmer), Optimierung der Barrierefreiheit, Platzierung der Bewohnerzimmer auf möglichst einer Etage, Erweiterung von Funktionsräumen, Einbau eines Bettenfahrstuhls, Räume für Informationsveranstaltungen im Palliativbereich, Einrichtung eines Trauercafes und ein Raum der Stille, aber auch ein innovatives Energiekonzept (Wärmepumpe, kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, Wandheizung) wurden sehr schnell zum Thema einer anstehenden baulichen Erweiterung.

Neubau auf der grüne Wiese oder Erweiterung in der Stadt?

Eine lange Diskussion um die Standortfrage zur Erweiterung der bestehenden Einrichtung in der Georgstraße ist mit dem Ankauf der angrenzenden Teilparkplatzfläche des Staatlichen Baumanagement endlich entschieden worden. Baut man auf der „grünen“ Wiese und nutzt die Vorzüge grenzenloser baulicher Entwicklungsmöglichkeiten eines kompletten Neubaus oder hält man am bisherigen Standort fest trotz sehr begrenzender Vorgaben aus Denkmalschutz und städtebaulicher Abstandsproblematik – zugunsten einer lebendigen Verankerung des Sterbens mitten in der Stadt.

Der Ort – Verwurzelung mit urbanem Leben

Wer dem Tod den Rücken kehrt, lebt nicht. Die Gegenwart der Toten unter den Lebenden ist eine alltägliche Tatsache in einer Gesellschaft, die ihre Mitglieder zum Leben ermutigt.

Das Hospiz im Stadtviertel

Der Standort wird geprägt durch das unter Ensembleschutz stehende spätklassizistische Bürgerhaus aus dem Jahre 1875, erbaut vom Architekten J. Wempe für seinen Bauherrn Julius Mohr. Dieser historische Bau ist zum Identitätsträger geworden und markiert die Einrichtung im Stadtviertel. Modern und dem städtischen Raum angemessen wird das Hospiz erweitert und mit einer gläsernen Fuge an das Historische angebunden. Der neue Bewohnertrakt bildet ein eigenes „beherztes“ Thema in diesem neuen Gebäudeensemble. Er löst sich durch eine individuelle Fassadensprache aus dem städtebaulichen Kontext.

Lebensorte für Sterbende

Hospize sind Lebensorte für Sterbende, keine Krankenhäuser oder Altersheime. Hier kommt man zusammen, um gemeinsam und schmerzfrei mit dem Tod umzugehen.

Es gibt nicht den Tod, sondern jeder schreibt seine ganz persönliche Geschichte des Abschiedes im Rückblick auf das Leben.

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