Wettbewerb Hospiz Jena

Beitrag zum Neubau eines Hospizes in Jena-Lobeda

Wohnen in kleinen Gruppen

Auf dem Grundstück stand ehemals ein 11-geschossiges Wohngebäude, das abgerissen wurde und von dem nur noch ein zugeschüttetes Kellergeschoss existiert. Das Gelände fällt von Nord nach Süd insgesamt um fast 4 Meter ab. Von Ost nach West gibt es ein geringes Gefälle, lediglich an der Ostseite zum Parkplatz des Plattenbaus ist eine steile und hohe Böschung.

Maßgeblich für die Ausrichtung und Lage des Baukörpers im Grundstück ist das Ziel, eine möglichst gute Besonnung im Gebäude zu erreichen. Der Haupt-Baukörper ist lang (94 m) und schmal (9.50 m) und greift darin die Form des benachbarten Plattenbaukörpers auf. Er ist in seiner Länge in Teile ‚zerschnitten‘, die Nahtstellen wurden mit Oberlichtern überdacht. Abgewinkelte Vorbauten an der Ostseite nehmen in ihrer Form Kleinteiligkeit und Ausrichtung der Bebauung im Dorfkern auf, sie schaffen auch eine Hinwendung des Baukörpers zum Straßenverlauf.

Die Gäste wohnen in kleinen Gruppen in Clustern am westlichen Gebäudeteil. Dieser Bereich ist gegenüber der öffentlichen Straße geschützt und besitzt in den kleinen Außenhöfen eigene intime Bereiche. Die Kleinteiligkeit des Dorfes wird auch in der Formensprache der Cluster wieder aufgenommen.

Eingeschossigkeit ermöglicht Belichtung von oben

Der Baukörper ist eingeschossig; so verschattet sich das Gebäude kaum selbst und alle Räume können zusätzlich von oben belichtet werden. Der Haupteingang im Norden nimmt die umgebende Geländehöhe auf, um barrierefrei ins Haus gelangen zu können. Dieses Niveau wird im Gebäude durchgängig – einschließlich der Gärten an den Clustern – gehalten, um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Damit hebt sich der Baukörper gen Süden aus dem Gelände heraus und steht auf einem Kellersockel. Im westlichen Teil des Geländes verläuft ein Außenweg auf barrierefreiem Niveau. Man geht auf einem ‚Höhenweg‘ und kann von hier auf den Parkplatz des benachbarten Plattenwohnbaus hinunter sehen.

Von oben sieht man auf eine bewegte Dachlandschaft; die begrünten Flachdächer wirken wie eine belebte Außenfläche. Geneigte Dächer im Bereich des Hauptkörpers schaffen im Gebäudeinneren unterschiedliche Höhen und beleben.

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