Studio Feuerfest

Gästehaus & Musik-Proberäume in Hamburg-Barmbek

Vom Schamottsteinlager zum Domizil für Musiker

Bis spät in die 90ziger Jahre wurde an der Ecke Pestalozzistraße/Steilshooper Straße im Stadtteil Barmbek der Betrieb „Geister feuerfest“ mit Handel und Lagerung von „feuerfesten“ Schamottesteinen geführt. Heute ist es eins der letzten Gewerbegrundstücke mitten in der Stadt Hamburg.

Mit Aufgabe des familieneigenen Betriebes wurden die alten Hallen übergangsweise für Lagerzwecke vermietet. Mit dem Erneuerungskonzept des Bezirksamtes Hamburg Nord wird der kriegszerstörte und ehemalige Arbeiterstadtteil Barmbek durch die geplanten Strukturmassnahmen sowie Pilotprojekten zur Belebung des Quartiers insbesondere der Förderung des Stadtteils zum Kulturstandort eine Revitalisierung erfahren. Vor diesem Hintergrund sahen sich die Erben in einer grundsätzlichen Abwägung von Verkauf und Investition in die teilweise abgängige Bausubstanz. Am Ende entschied man sich, den seit 100 Jahren bestehenden Familienbesitz zu halten und das Grundstück in ein neues Nutzungskonzept mit dem Schwerpunkt Kultur zu überführen. 

Die Enkelin des ehemaligen großväterlichen Betriebes ist Architektin, die Urenkelin Musikerin. Beste Voraussetzungen für eine ganz persönliche architektonische Lösung im Umfeld von Nachkriegsbauten der 50ziger Jahre.

Optimale Kombination: Gästezimmer mit Übungsräumen

Das Studio Feuerfest bietet Musikern auf fast 1015 m² eine neue Heimatstätte. Neben temporär und Langzeit vermietbaren Übungsräumen von 17 bis 59 m² werden Gasträume von 16 bis 29 m² auch barrierefrei angeboten. Die Kombination von Gästezimmern mit Übungsräumen bietet für professionelle Musiker eine – in Hamburg – einzigartige Möglichkeit. Der Beruf des Musikers ist mit vielen Reisen und Hotelübernachtungen verbunden. Dabei das eigene Übe- und Probenpensum beizubehalten ist für die meisten Musiker und Bands fast unmöglich.
Mit dem Konzept von „Studio Feuerfest“ wird Musikern die Möglichkeit geboten, sowohl in einer familiären Atmosphäre „unterzukommen“, als auch ihr täglich notwendiges Übeprogramm fortzusetzen, was sonst in Hotels oder Gästezimmern unerwünscht oder unmöglich ist. Die Reisezeit ist somit bestens genutzt. Die Musiker können mit dem Auto ihre Übungsräume direkt anfahren und die Musikinstrumente entladen.

Der Standort Pestalozzistraße/Steilshooper Straße hat für die geplante Nutzung einen sehr hohen Wert und ist durch die Anbindung an den ÖPNV, der Nähe zum Hauptbahnhof und Flughafen geradezu ideal. Darüber hinaus entwickelt sich das Stadtteilmilieu durch das Erneuerungskonzept aktuell zu einem wichtigen Baustein des geplanten Nutzungskonzeptes. Das neue Barmbek zieht zunehmend junges, kreatives, kulturinteressiertes Publikum an. Künstler und Musiker wählen immer öfter Barmbek als Wohnort.

Das Architekturkonzept – Verschneidung von Alt und Neu

Das architektonische Grundkonzept sieht die Einbeziehung der ehemaligen Lagerhallen in den Neubaukomplex mit vor und schafft damit eine interessante Verschneidung von Alt und Neu. Dies führt zu einer bis zu 6.50 m hohen Erdgeschosszone. Durch die bestehende Höhe wird nicht nur die Belichtung trotz angrenzenden Bahndammes gewährleistet, sondern der ehemalige industrielle Charme bleibt erhalten. Der Grundriss im Erdgeschoss entspricht dem ehemaligen Hallengrundriss mit Ein/-bzw. Ausfahrt. Die alten Fachwerkträger sind in den Innenräumen sichtbar. Die Texturen der Grenzwand zum Bahndamm erzählen die jahrhundertealte Umbaugeschichte der Liegenschaft. Zur Straße ist der alte Giebel der Halle im Fassadenbild ablesbar. Der Wechsel von rostfarbener Fassadenplatte und zu der gelblichen Verblenderfassade zieht die Grenze zwischen alter und neuer Bausubstanz. Die Farbigkeit der Verblenderfassade des Neubauteils orientiert sich an den Nachbargebäuden der 50ziger Jahre.

Künstlerisch bearbeitete historische Fotografien des alten Schamottelagerbetriebes führen durch das Betonsichtige und mit Buntglas ausgestattete Treppenhaus. Die Farbe setzt sich wie ein Leitsystem im ganzen Haus und in den Zimmern fort.

Die Lounge im 1.OG und die Terrasse liegen zentral im Gesamtkomplex und bilden für die Besucher und Mieter im Hauses Kommunikationspunkte innen und außen.

Die Gastzimmer überzeugen durch die Raumhöhe, die großformatigen Fenster und das ansprechende Design. Der Raum oberhalb der Badezimmer kann zusätzlich zum Schlafen genutzt werden und bietet gerade für junge Musiker eine Möglichkeit, die Zimmermiete auf mehrere zu verteilen.

Betriebswohnung mit Freisitzen zu allen Himmelsrichtungen

Im 3.OG ist eine Betriebswohnung entstanden mit einem phantastischen freien Blick über das U- und S-Bahn-Netz des Bahnhof Barmbeks bis weit zum Stadtpark mit Planetarium. Freisitze zu allen Himmelsrichtungen schaffen die Möglichkeit mit der Sonne im Außenraum zu wandern. Von hier aus managen Lisa und Konrad Herbolzheimer die Vermietung der Übungs- und Gästezimmer und sind „rund um die Uhr“ für Ihre Gäste da.

Hoch qualifizierte Musikübungsräume durch präzise Detailplanung

Aufgrund der hohen Nachfrage nach professionellen Musikübungsräumen wurde der zweite Bauabschnitt „Umnutzung einer ehemaligen Schamottesteinlagerhalle“ im hinteren Grundstücksteil der Steilshooper Straße zeitlich vorgezogen. Im Rahmen dieser Baumaßnahme gehen weitere 5 Übungsräume des Studio Feuerfest innerhalb einer Rekordbauzeit von 6 Monaten im April 2022 in Betrieb. Alle Übungsräume sind bereits vermietet. Die fünf Übeeinheiten werden als statisch unabhängige wärmegedämmte Boxen in Holzrahmenbauweise schallentkoppelt auf die ehemalige Laderampe der Schamottesteinlagerhalle gestellt. Das hölzerne Hallentragwerk und die eingebauten Musik-Boxen sind konstruktiv nicht miteinander verbunden, um die Vibrationen durch die angrenzende Bahntrasse zu vermeiden. Die Boxen sind ebenfalls zueinander schalltechnisch sowohl in den konstruktiven Bauteilen als auch in den technischen Einbauten wie Lüftung, Elektro und Fußbodenheizung getrennt. Alle Fenster und Türen sind als Lärmschutzelemente ausgeführt.

In den Innenräumen ist die alte Hallenkonstruktion in Teilen sichtbar, so dass der Charme der alten hölzernen Schamottesteinlagerhalle atmosphärisch nachempfunden werden kann.

In die ehemalige Durchfahrt der Schamottesteinhalle werden mobile Bauwagen für die Versorgung mit Toiletten, Teeküche sowie Gemeinschaftsräumen gestellt.

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